MICHAEL Rechtsanwaelte

Filmindustrie: Neuer Spot gegen Raubkopien

Die Filmindusrie hat einen neuen Spot vorgestellt, der künftig vor unerlaubten Raubkopien warnen soll. Der Spot ist über die Webseite www.hartabergerecht.de abzurufen.

Dazu die Filmindustrie in ihrer Pressemitteilung:

Neuer Internet-Spot der Kampagne „Raubkopierer sind Verbrecher“/ Illegales Filesharing im Internet im Visier

(Berlin, 31. Mai 2006) „Raubkopierer können sich nicht verstecken. Auch nicht im Internet.“ – so lautet die Botschaft des neuen viralen Spots der Kampagne „Raubkopierer sind Verbrecher“, der ab dem 31. Mai am Ort des Geschehens – im Internet – auf die Risiken des Raubkopierens aufmerksam macht. Dabei handelt es sich keinesfalls um eine leere Drohung wie der Geschäftsbericht 2005 der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. (GVU) belegt: Auch im vergangenen Jahr wurde gegen zahlreiche Raubkopierer, die im Internet illegal Filme angeboten haben, erfolgreich ermittelt und Strafverfahren eingeleitet. Parallel werden die Methoden und Möglichkeiten der Internet-Fahndung immer ausgefeilter.

Das Internet spielt in der Raubkopier-Szene bei der Verbreitung und Beschaffung von illegal erstellten Datenträgern national und international eine große Rolle. Die Hitliste der besonders gefragten illegalen Angebote wird von Blockbustern und aktuellen Kinofilmen angeführt, die zum Teil bereits vor dem offiziellen Kinostart im Internet als Download-File oder als Datenträger angeboten werden. „Vor allem erfolgreiche Filme wie ‘Ice Age 2‘ und ‘Da Vinci Code‘ sind online verfügbar und werden oft heruntergeladen“, sagt Petur Agustsson von der Firma P4M – Die Internet Agenten, die sich auf die Online-Fahndung von Raubkopien spezialisiert hat. „Bei solchen Blockbustern messen wir mehrere hunderttausend illegale Downloads pro Monat.“ Für den Film „Ice Age 2“ ermittelte P4M beispielsweise über einen Zeitraum von drei Wochen 383.035 vollständige Downloads in Bittorrent. Schätzungen zufolge kommen etwa 190.000 Downloads in eDonkey, Newsservern und AppleJuice hinzu. Die Filmwirtschaft ist sich der Problematik von Online-Raubkopien bewusst und setzt nun immer ausgefeiltere Methoden im Kampf gegen Raubkopien ein und verschärft die Online-Fahndung.

„Raubkopierer können sich auch im Internet nicht sicher fühlen, denn es gibt mehr denn je effektive Möglichkeiten, sie dort ausfindig zu machen“, sagt Jan Oesterlin, Geschäftsführer der Zukunft Kino Marketing GmbH (ZKM), die die Kampagne „Raubkopierer sind Verbrecher“ verantwortet. „Darauf machen wir seit Ende vergangenen Jahres mit unserer Kampagne verstärkt aufmerksam. Bei unserem neuen Spot handelt es sich bereits um den zweiten Film, der eigens für das Internet produziert wurde und dort auf die Risiken des Raubkopierens aufmerksam macht.“

Ab dem 31. Mai ist der von der Werbe- und Ideenagentur „Zum goldenen Hirschen“ produzierte Spot kostenlos auf der Kampagnen-Website – www.hartabergerecht.de – downloadbar. In der für die Kampagne bekannten drastisch-humorvollen Tonalität erzählt er die Geschichte eines vermeintlichen Raubkopierers, der sich auf der Flucht vor den Ermittlern auf einem Fußballplatz versteckt. Die erhoffte perfekte Tarnung als Fußball erweist sich am Ende jedoch als sprichwörtliches Eigentor.

Neue Technologien machen Online-Fahndung immer erfolgreicher

Dies ist nicht der einzige Fehltritt von Online-Raubkopierern, wie die GVU-Jahreszahlen 2005 zeigen: Im vergangenen Jahr hatten 860 der insgesamt 2.549 eingeleiteten Verfahren einen Bezug zum Internet. 57,44 % dieser „Internet“-Verfahren beziehen sich auf das Anbieten von Raubkopien auf physikalischen Datenträgern („Hardgood“) und 42,56 % auf die Zugänglichmachung von Werken über das Internet in elektronischer Form („Download“). Ein weiterer Erfolg der nachhaltigen Online-Fahndung ist in der Tatsache zu sehen, dass es keine großen Tauschbörsen oder Netzwerke mehr gibt, die in Deutschland registriert sind. „Aufgrund der großen Fahndungserfolge, operiert kaum noch ein illegales Portal in der Szene mit de-Domains; nur noch ganz selten findet man com-Domains“, so Ronald Schäfer, Geschäftsführer der GVU. „Die Server stehen mittlerweile oftmals in Ländern, in denen die Behörden anders als hierzulande keinen ungehinderten Zugriff auf die Betreiber haben.“

Die Ermittlungserfolge in Deutschland sind vor allem auf die immer ausgefeilteren Technologien bei der Online-Fahndung zurückzuführen. So können die Ermittler beispielsweise über gespeicherte IP-Adressen einzelne Personen – darunter nicht nur Anbieter sondern auch Käufer – identifizieren. Des Weiteren wird von P4M – Die Internet Agenten seit längerem erfolgreich eine Software eingesetzt, die automatisch das Internet scannt und auf Websites, Auktionsplattformen oder Tauschbörsen gefundene Bild-, Musik- oder Filmdateien mit den Originalen vergleicht.

Ähnlich funktioniert das digitale Wasserzeichen, das vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Publikations- und Informationssysteme mit Förderung durch die Filmförderungsanstalt (FFA) entwickelt wurde. Es versieht Kino-Kopien bereits bei der Produktion mit einem individuellen Code in Bild und Ton. Parallel scannen automatisierte Suchprogramme fortlaufend das Internet und suchen Filmdateien, die diesen Code besitzen. Werden die Programme fündig, kann sofort rückverfolgt werden, in welchem Kino der angebotene Film illegal mitgeschnitten wurde.

„Raubkopien im Internet stellen für die Filmbranche ein ernstzunehmendes Problem dar“, so Jan Oesterlin. „Jährlich entsteht der Filmbranche dadurch ein Schaden in mehrfacher Millionenhöhe. Daher werden wir auch in Zukunft in aller Härte gegen Raubkopierer vorgehen und am Tatort Internet präsent sein.“

Weitere Aktionen der Kampagne „Raubkopierer sind Verbrecher“, die auf die Online-Raubkopier-Problematik aufmerksam machen – darunter eine neue Street-Promotion – sind für die Sommermonate geplant.

Eckdaten zum viralen Spot „Kopfball“

Länge: 30 Sekunden
Konzeption und Umsetzung: Zum goldenen Hirschen, Köln
Regie und Produktion: Rainer Kollender
Kostenloser Download: www.hartabergerecht.de

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