IFPI_: Mehr Musik über Online-Downloads verkauft
Die Musikindustrie teilt in einer aktuellen Pressemitteilung mit, dass immer mehr Musik über kostenpflichtige Online-Downloads bezogen wird. Das erste Halbjahr 2006 weist im physischen Markt allerdings weiterhin einen Absatzrückgang von 3,4% auf, wenngleich sich die Absatzverluste im Vergleich zum Vorjahr (Halbjahr minus 9,9%, Jahr minus 10,1%) trotz des wegen der Fußballweltmeisterschaft schwachen Juni verlangsamt haben. Der Downloadmarkt freut sich mit geschätzten 10,2 Mio. verkauften Einzeltracks und 0,7 Mio. verkauften Bundles über ein Wachstum von knapp über 36%. „Das sind gute Zeichen, dennoch fällt die Marktentwicklung insgesamt schwächer aus als erhofft. Das anhaltend hohe Niveau der Nutzung illegaler Quellen im Internet und die ungelösten Probleme durch ausufernde private Vervielfältigung erweisen sich unverändert als gefährliche Bremsen für eine positive Marktentwicklung“, erklärt Michael Haentjes, Vorsitzender der Deutschen Phonoverbände.
Erfreulich ist, dass sich der Absatz von CD-Alben stabil zeigt. Im ersten Halbjahr wurden – wie im Vorjahr – 54,6 Mio. CD-Alben verkauft. Allerdings musste der gesamte Longplay-Absatz wegen weiter sinkender MC-Absätze einen Rückgang um 1,5 Mio. Stück hinnehmen.
Der Single-Absatz ist auch im ersten Halbjahr 2006 weiter gesunken. Mit insgesamt 6,5 Mio. Stück lag er um 1,1 Mio. Stück unter dem Vorjahresergebnis. Ausschlaggebend hierfür war der Rückgang bei Maxi-Singles um 2,9 Mio. Stück, der durch die erfreulichen Zuwächse bei 2-Track Singles in Höhe von 1,6 Mio. Stück nicht kompensiert werden konnte. Der Single-Markt verliert dadurch insgesamt 14,5%.
Der Absatz von Musikvideos konnte dagegen gesteigert werden. Mit einem Ergebnis von 4,5 Mio. Stück lag der Zuwachs im ersten Halbjahr bei 4,7%.
Verkäufe von Musikdownloads steigen weiter. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2005, in dem 7,5 Millionen Einzeltracks und eine halbe Million Bundles verkauft wurden, weist das erste Halbjahr 2006 mit geschätzten 10,2 Mio. Einzeltracks und geschätzten 0,7 Mio. Bundles ein Wachstum von einem guten Drittel bei Einzeltracks und etwa 40% bei Bundles aus. Zu dieser positiven Entwicklung leisten zunehmend auch Downloads auf mobile Endgeräte (Musikstücke also, die als komplette Titel auf Funktelefone geladen werden) einen wichtigen Beitrag. „Trotz dieser erfreulichen Zuwächse bleibt festzustellen, dass die digitalen Formate hinter dem Wachstumspotenzial dieses Segmentes weit zurückbleiben. Das heute vorhandene vielfältige legale Angebot wird durch ´kostenlose´ Downloads aus illegalen Quellen, vor allem aus sogenannten Tauschbörsen, nachhaltig gebremst. Der Verband wird seine Anstrengungen zur Bekämpfung der illegalen Angebote weiter intensivieren,“ stellt Michael Haentjes fest.
« Tipps für eBay Powerseller und Online-Händler zum Widerrufsrecht BITKOM kritisiert Vorgehen gegen Bwin »